Beim Vermitteln von Kunst finde ich das Experimentieren mit Techniken und Materialien und den persönlichen Prozess wichtig. Themen aus dem Alltag sollen im Zentrum stehen, um Kreativität und die Entwicklung einer eigenen gestalterischen Sprache fördern zu können. Mein Verständnis von Kunstvermittlung findet sich in Helga Kämpf-Jansens Konzept zur ästhetischen Forschung wieder.
Die folgenden 15 Thesen der deutschen Pädagogin, Wissenschaftlerin und Künstlerin sollen eine Diskussion zur ästhetischen Forschung anregen.
Ästhetische Forschung - 15 Thesen zur Diskussion
1. Sinnhaftes gegen unsinnig Verordnetes
2. Sinnenreiches gegen unsinnlich Reduziertes
3. Eine Frage haben
4. Alles kann Gegenstand und Anlass Ästhetischer Forschung sein
5. Die Vorgehensweisen sind nicht additiv sondern vernetzt
6. Kern Ästhetischer Forschung ist die Vernetzung vorwissenschaftlicher, an Alltagserfahrungen orientierter Verfahren, künstlerischer Strategien und wissenschaftlicher Methoden
7. In Alltagserfahrungen sind bereits wesentliche Handlungs- und Erkenntnisweisen vorgegeben — man muß sich ihrer nur bewusst werden
8. Künstlerische Strategien und Konzepte aktueller Kunst bieten den Reichtum ästhetischen Handelns an
9. Kunst darf lügen — zugunsten einer anderen Wahrheit
10. Wissenschaftliche Methoden beschreiben andere Wege und andere Ziele der Erkenntnis
11. Texte lesen und Texte schreiben ist lustvoll
12. Ästhetische Forschung bedarf manchmal ungewohnter und ungewöhnlicher Orte
13. Ästhetische Forschung ist prozessorientiert und hat doch Ziele
14. Selbstreflexion und Bewusstseinsprozesse erhalten neue Dimensionen
15. Ästhetische Forschung führt zu anderen Formen der Erkenntnis
Helga Kämpf-Jansen, Ästhetische Forschung: Wege durch Alltag, Kunst und Wissenschaft. Zu einem innovativen Konzept ästhetischer Bildung, 2001