Ins Schwarze Meer


Sgraffito aus Engadiner Kalk und Sand auf Gipsfaserplatte, 2022
2-teilig, 34x37cm, Privatbesitz


Vor Beton und Zement war Kalkstein als Baustoff im modernen Bauwesen weit verbreitet. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts benutzte man gebrannten und gelöschten Kalk als Bindemittel für die Herstellung von Mörtel, Verputz und Anstrich. In den frischen Putz wurden Sgraffitos geritzt, wie man sie auf vielen Bündner Häusern heute noch sieht. Den rar gewordenen Baustoff stellt Joannes Wetzel, von dem ich das Sgraffito-Handwerk gelernt habe, selber her. Mit dem Verein Kalkwerk setzt er sich für die traditionelle Herstellung von Kalk ein und trägt aktiv zum Erhalt und Wiederbetrieb der vom Verfall bedrohten Kalkgewinnungsstätten bei. Alle zwei Jahre wird im Sommer auf altbewährte Weise im Engadin Kalk gebrannt. Den Sand für den Mörtel holt Wetzel aus dem Inn.